rundum Magazin – Landkreis Bayreuth – Ehrenamt

Es ist mir eine Ehre

Helfen ist Trumpf bei den freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Bayreuth

Ganze zwölf Stunden hat Kerstin Schmidts längster Einsatz gedauert. Eine Zeit, die sie vielleicht sonst mit Freunden oder der Familie verbracht hätte. Doch die Weidenbergerin ist eine von über 6.000 Ehrenamtlichen, die sich im Landkreis Bayreuth für eine Einrichtung einsetzen, von der man hofft, sie nie zu brauchen, doch beruhigt sein kann, dass es sie gibt: die Feuerwehr.

Oft wird vergessen, dass gerade im ländlichen Raum die freiwilligen Feuerwehren (FF) von Menschen getragen werden, die sich privat und ehrenamtlich engagieren. Das bedeutet viel Zeit, die investiert werden muss: Neben den bis zu 200 Einsätzen, die oftmals mit Risiken verbunden sind, nehmen auch regelmäßige Trainingseinheiten und Fortbildungen viel Zeit in Anspruch – die neben Familie und Job eingeplant werden müssen. Das weiß auch Kerstin Schmidt nur zu gut: Sie hat sich zur Kreisbrandinspektorin weitergebildet, die erste und bislang einzige in Bayern, und ist damit für 47 Feuerwehren im östlichen Landkreis zuständig.

Kameradschaft, Zusammenhalt, Helfen

Kerstin Schmidts Weg zur Feuerwehr ist eher ungewöhnlich: Die Bürokauffrau kam erst als erwachsene Quereinsteigerin zu dem Freiwilligendienst. Über Freunde hatte sie erfahren und kennengelernt, was die vielen Wehren im Landkreis ausmacht: Kameradschaft, Zusammenhalt und Helfen. Und all diese Dinge begeistern sie noch heute. Vor allem in kleineren Ortschaften hat die FF neben Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen auch einen großen Einfluss auf das soziale Miteinander: Ob Maibaum, Johannisfeuer, Umweltschutz oder Sicherheitswachen – sie gestaltet das Dorfleben aktiv mit. Oftmals ist die FF heute sogar die einzige Zusammenkunft im Ort. Doch das Engagement fürs Ehrenamt lässt nach – in vielen Bereichen. So muss sich auch die Feuerwehr Gedanken über ihre Zukunft machen.

Wer löscht morgen?

„Eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Feuerwehren wird sein, ihre Schlagkraft und Einsatzbereitschaft zu sichern und zu stärken“, so Kerstin Schmidt. „Kinder von der Kinderfeuerwehr in die Jugend zu übernehmen und die Jugendlichen in die aktive Einsatzabteilung. Daher spielt die Arbeit der Kinderfeuerwehren eine große Rolle. Außerdem ist es ganz wichtig, auch Quereinsteiger wie mich für die Feuerwehr zu begeistern.“

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Mehr Wertschätzung für das Ehrenamt

Das hat natürlich auch immer etwas mit dem Ansehen der FF und ihrer Anerkennung zu tun. „Dieses und auch andere Ehrenämter sollten viel mehr Wertschätzung finden“, wünscht sich die 49-Jährige. „Den Menschen muss immer wieder bewusst sein, dass wir jederzeit zum Helfen kommen, egal ob wir in dem Moment der Alarmierung unseren Arbeitsplatz, die Familie, eine gesellige Runde oder mitten im Tiefschlaf das Bett verlassen.“ Und das tun die Mitglieder der 188 freiweilligen Feuerwehren im Landkreis gerne, denn Helfen ist hier Ehrensache! Wer mehr über die Arbeit der örtlichen FF erfahren möchte oder sich für die Kinderfeuerwehr interessiert, findet Kontakte und Informationen unter www.kfv-bayreuth.de.

Nachwuchs ist wichtig

Knapp 1.500 Kinder und Jugendliche sind in 42 Kinderfeuerwehren und 121 Jugendgruppen aktiv.

„Dieses und auch andere Ehrenämter sollten viel mehr Wertschätzung finden.“

Kerstin Schmidt,
Kreisbrandinspektorin

Zahlen und Fakten

188 Freiwillige Feuerwehren und eine Werksfeuerwehr (KSB Pegnitz) gibt es im Landkreis.

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