Bei Büttner Massivhaus existieren neun Ladepunkte: zwei für Besucher, sieben für Mitarbeiter
E-Mobilität wird zunehmend ganz gewöhnlicher Bestandteil unseres Lebens. Im Landkreis Bayreuth wird das an mehreren Orten sichtbar. Die rundum-Redaktion hat mal drei Beispiele herausgepickt, die dem interessierten Beobachter bereits aufgefallen sein dürften:
Um zu sehen, wie E-Mobilität gelebt wird, geht man am besten an den Ort, an dem die Geschicke des Landkreises Bayreuth geleitet werden: ans Landratsamt Bayreuth. Denn wer durch die Tiefgarage des Bayreuther Landratsamts läuft, wird auf einen Buchstaben vermehrt stoßen: E. Der Landkreis möchte seinen Beitrag leisten, um die Mobilitätswende in Deutschland zu meistern. Aus diesem Grund stehen den Beschäftigten des Landratsamts seit Mitte 2023 unter anderem acht vollelektrische VW ID.3-Modelle zur Verfügung, die für Dienstfahrten genutzt werden können. Hinzu kommen zwei Hybrid-Fahrzeuge, während der Anteil der reinen Verbrenner immer weiter verringert wird.
Daniel Frieß, Leitender Verwaltungsdirektor im Bayreuther Landratsamt, zieht ein positives Zwischenfazit: „Die neuen Autos werden sehr gut angenommen und sind in der Regel ‚ausgebucht‘. Allein im zweiten Halbjahr 2023 haben unsere Beschäftigten 83.700 Kilometer vollelektrisch zurückgelegt. Mit einer Reichweite von 400 Kilometern pro Fahrzeug können die täglichen Dienstfahrten in der Region Bayreuth problemlos erledigt werden. Wir konnten somit die CO₂-Emissionen des Fuhrparks um ca. 40 % reduzieren – und das bei deutlich weniger als fünf Euro pro 100 Kilometer.“
Der Ausbau der E-Flotte im allgemeinen Fuhrpark des Landratsamts werde weiter voranschreiten. Verwaltungschef Frieß hat ambitionierte Pläne: „Bis zum Jahr 2026 wollen wir mit unseren Dienstwagen 90 % der Strecken emissionsfrei zurücklegen. Und es kommt noch besser: Ab 2025 werden wir in der Lage sein, einen Großteil des Stroms für unsere E-Kfz über unsere hauseigene Dach-PV-Anlage zu produzieren.“ Dies sei ein weiterer wichtiger Schritt unter dem Motto „Landratsamt Bayreuth goes green“.
E als Standortfaktor in Emtmannsberg
Die Gemeinde Emtmannsberg hat einen beschaulichen Ortskern: Es gibt ein schönes historisches Schloss, einen kleinen Dorfbrunnen und sogar einen Dorfladen. In dieser Umgebung spürt man schnell die Fortschrittlichkeit des 1.000-Seelen-Ortes. Es gibt nicht nur SB-Automaten am Dorfladen, an denen es beispielsweise Wurst oder Milch zu kaufen gibt, ein paar Meter weiter – am Dorfparkplatz – stehen auch zwei E-Ladesäulen für diejenigen, die bereits auf E-Fahrzeuge umgestiegen sind.
Doch damit noch nicht genug: Zwischen dem Schloss-Biergarten und dem Dorfladen existieren auch zwei kostenfreie E-Bike-Ladestationen für alle Rad-Fans. Bürgermeister Gerhard Herrmannsdörfer: „Wir haben in den letzten Jahren versucht, Emtmannsberg fit für die Zukunft zu machen. Dazu gehört für die Attraktivität eines Ortes auch eine E-Infrastruktur. Diese wird aktuell sehr gut von Einwohnern, Besuchern und Geschäftsleuten aus dem Ort genutzt.“
Gerade im Umfeld der Schloss-Gaststätte und des Dorfladens sei solch eine Lademöglichkeit wichtig. Herrmannsdörfer hat – mit den E-Ladesäulen als Startpunkt – außerdem vier neue Wanderwege eröffnet, die es zu erkunden gibt. „Inzwischen ist das Thema E-Mobilität auch ein Standortfaktor“, ist sich der Emtmannsberger Bürgermeister, dessen Gemeinde mit der Auszeichnung „Heimatdorf“ belohnt wurde, absolut sicher.
Neun Ladepunkte bei Büttner in Plech
Jemand, der das Thema E-Mobilität liebt und lebt, ist Unternehmer Dominik Büttner. Der Geschäftsführer von Büttner Massivhaus zählt vor dem Firmensitz in Plech mittlerweile neun Ladepunkte: zwei an den Besucherparkplätzen, vier für Mitarbeiter mit reinen E-Autos und drei für Angestellte mit Hybridfahrzeugen.
Und wenn man sich mit dem jungen Firmenchef über das Thema E-Mobilität unterhält, spürt man schnell eine Menge Begeisterung. „Der Wirkungsgrad von E-Motoren ist allen anderen Antrieben überlegen, das Drehmoment und das Fahrgefühl überzeugt, die Reichweite ist für mein Fahrprofil völlig ausreichend, es ist wartungsärmer als ein Verbrenner und lokal emissionsfrei“, sagt Büttner, der noch ergänzt: „Wenn man dann noch den Strom zum Großteil selbst herstellen kann, dann ist das auch ökologisch und ökonomisch eine feine Geschichte.“
Zu bemängeln hat Dominik Büttner in Sachen E-Mobilität aktuell eigentlich nur eines: „Die Auswahl der aktuellen Fahrzeuge ist noch ausbaufähig. Es mangelt an familientauglichen, erschwinglichen Fahrzeugen, die auch eine entsprechende Reichweite bieten.“
In Emtmannsberg stehen zwei öffentliche E-Ladesäulen für Autos und zwei für E-Bikes zur Verfügung.
Zahlen, Daten und Fakten aus dem Landkreis:
118 Ladepunkte
sind öffentlich zugänglich
Stand 4/2024
1.754 vollelektrische Kfz
sind per 01/2024 zugelassen
24 Ladepunkte
sind Schnell-Lader ab 50 kW
Stand 4/2024