Mitten im Zentrum, in der unteren Stadt, befindet sich außerdem ein historischer Schatz, dem nach seinem jahrelangen Dornröschenschlaf endlich wieder Leben eingehaucht wird: das Bartholomäusspital.
Die Geschichte des Spitals beginnt im Jahr 1464, als es vom Regensburger Domherrn Werner von Aufseß als Ort für kranke und arme Leute gestiftet wurde. 1709 wurde die aus der Giebelseite vorspringende Kapelle angefügt. Nach dem Ersten Weltkrieg waren im Bartholomäusspital Flüchtlinge einquartiert und von 1934 bis 1978 wurde es als katholischer Kindergarten genutzt. Nach einer Renovierung 1978 diente der größte Raum noch als Sitzungssaal des Stadtrates und das Fremdenverkehrsamt war zeitweise hier einquartiert. Danach stand das Gebäude leer und war für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Die Zeit hatte der Bausubstanz sichtlich zugesetzt.
Im Jahr 2012 erfolgte dann eine um-fangreiche denkmalpflegerische Bestandsaufnahme sämtlicher Innenräume und Fassaden mit zahlreichen Befundungen und einer dendrochronologischen Untersuchung. Das Ergebnis: Um wieder genutzt werden zu können, muss das Bartholomäusspital saniert werden.
„Feierstunde zum Baubeginn“
mit den Planern, Fördergebern und Projektbeteiligten am
18. Juli 2024
Das Denkmal wird um einen multifunktIonalen Anbau ergänzt. Visualisierungen: Burckhardt+Partner
Blick von oben: das Bartholomäusspital mit Spitalplatz und Spitalgarten. Foto: UmbauStadt
Besucherinformationszentrum für die Fränkische Schweiz
In einem Realisierungswettbewerb für die architektonische Umsetzung dieses Konzeptes setzte sich das Büro „Burckhardt+Partner Architekten Generalplaner“ aus Berlin mit einer optimalen Lösung für den anstehenden Umbau gegen 16 weitere Entwürfe durch. Entstehen soll ein räumlich stark verknüpftes Ensemble aus Spitalgarten und Spitalgebäude. Das Bestandsgebäude wird saniert und durch einen multifunktionalen Anbau im Spitalgarten ergänzt.
Neben den Sanierungsplänen gibt es auch ein neues Nutzungskonzept: Das Bartholomäusspital soll zum touristischen Besucherinformationszentrum der Fränkischen Schweiz mit Genussbereich – für die Verkostung und den Verkauf regionaler Produkte – sowie zum Bürgertreff für verschiedenste Aktivitäten werden. Die ehemalige Kapelle wird zudem als „Raum der Stille“ erhalten.
Im Erdgeschoss wird neben dem Tourist-Info-Counter eine Lounge mit Sitzmöglichkeiten für die Gäste und Angeboten an touristischem Material und regionalen Produkten entstehen. Auch der Spitalgarten wird von dort zugänglich sein. Im Obergeschoss entstehen flexible Räume für Nutzungen aller Art sowie ebenfalls die Büros für die Touristiker, die Stadtplaner und für den sogenannten „Spitalmanager“. Im Genussbereich im neuen Anbau können Verkostungen oder zum Beispiel auch Kochkurse oder Schulungen für Genussbotschafter der Genussregion stattfinden.
Die Sanierung des Bartholomäusspitals gilt seit Langem als „Leuchtturmprojekt“ der Stadtsanierung in Hollfeld. Die Bau- und Sanierungsarbeiten starten noch in diesem Jahr und werden voraussichtlich bis Ende 2025 dauern – danach kann das Spital der Öffentlichkeit wieder zugänglich gemacht werden.